Wir bekamen unseren Murphy – eine englische Bulldogge – mit 12 Wochen. An einem Sonntagmorgen holten wir Murphy zu uns nach Hause. Endlich war er da, und noch am selben Tag waren wir das erste Mal mit Murphy beim Tierarzt (Notfallsprechstunde). Der kleine Kerl hustete den ganzen Tag so doll und atmete so schlecht, dass wir dachten er erstickt. Diagnose beim Tierarzt: Lungenentzündung. Murphy bekam sofort eine Spritze (Vitaminspritze wurde uns gesagt) und Antibiotikatabletten – mit Leberwurst nimmt er die wohl, sagte die Helferin. Wir waren natürlich froh, dass ihm geholfen wurde und gingen mit dem kleinen Kerl, einer Tüte voll Tabletten und 100 Euro leichter wieder nach Hause.

Der Tipp mit Leberwurst um die Tabletten funktionierte gut und drei Tage später ging es ihm auch besser. Aber von da an waren wir alle drei Wochen beim Tierarzt. Mal war es Durchfall, dann Schnupfen, dann Bauchweh (kein Bauch gab üblere Geräusche von sich) und immer wieder bekam er Antibiotika oder Kortison. Dann war es wie so oft ein Sonntag, Murphy lag wie halb tot im Sessel und wollte auch nicht spielen, kein Leckerchen und nichts. Als ich ihn zum Pipi machen nach draußen trug, jaulte er ganz doll und machte auch nichts. Nachdem sein Zustand noch schlechter wurde, ging es wieder zum Notdienst. Man sagte uns: Blasenentzündung, ist bei jungen Rüden normal und wir bekamen wieder eine Tüte voll mit Antibiotika, die er 10 Tage dreimal täglich nehmen musste.

Mit der Zeit hatte Murphy dann immer öfter Durchfall und Magenprobleme (Kotzerei). Er wollte sein Futter nicht. Als wir bei der vierten ach so tollen Futtersorte waren und seine Probleme immer schlimmer wurden (er hatte jetzt auch noch Hautprobleme dazu bekommen, Kinn und Schnauze waren schon ganz kahl), sagte uns die Tierärztin, dass Murphy wohl eine Futtermittelallergie hat (er reagiert auf alles) und die kahle Schnauze sei eine bakterielle Haarwurzelentzündung. Da geht nur noch medizinisches Futter vom Tierarzt. Das verträgt er auf jeden Fall und Durchfall und Kotzen sind dann auch vorbei (Murphy war jetzt schon 16 Monate alt). Also kauft man dieses Futter natürlich sofort: 8 kg kosten 80 Euro. Aber wenn es ihm doch hilft.

Murphy hat das Futter auch gefressen, aber nicht gern. Ab da gab es auch kein Leckerchen mehr, weil der reagiert ja auf alles, außer auf das neue Futter. Das Ganze ging dann gute 12 Wochen mit Magenproblemen, Kotzen und Durchfall weiter (die Tierarztbesuche wurden also auch nicht weniger). Dann hieß es: der muss sich gewöhnen, das ist ja neu und auch das Murphy mittlerweile 4 – 5 Näpfe Wasser am Tag brauchte und sogar Nachts trinken ging, war alles normal. Als sich dann auch noch seine Falten im Gesicht entzündeten (der Allgemeinzustand war auch sehr schlecht) und er wieder Kortison bekam und die Tierärztin meinte, den müssen wir auf Kortison dauerhaft einstellen und am besten lassen sie Murphy die Falten wegoperieren, war das Maß voll. Wir nahmen Murphy wieder mit nach Hause, ohne Spritze, aber mit einer großen Tube Kortisonsalbe (die braucht er unbedingt, das geht nicht ohne, 3 x täglich die Falten einreiben, meinte die Tierärztin).

An diesem Tag habe ich mich mit einer Nachbarin unterhalten. Die sagte, dass eine Freundin von ihr ähnliche Probleme mit ihrer Bulldogge hatte und dass sie jetzt bei einer Tierheilpraktikerin in Behandlung sind. Deren Hund ginge es schon viel besser! Noch am gleichen Nachmittag gab sie mir die Telefonnummer und ich hab da sofort angerufen. Die Tierheilpraktikerin Renate Hüttmann aus Billerbeck stellte nur ein paar Fragen zu Murphy. Als ich ihr in Kurzform seine Krankengeschichte erzählte, sagte sie, dass sie Murphy sofort am nächsten Tag sehen wolle (wir durften sogar abends um 19 Uhr noch kommen).

Also auf nach Billerbeck, Frau Hüttmann empfing uns sehr freundlich und erzählte uns an diesem Abend eine Menge über Hundeernährung. Sie sagte uns, wie wir Murphy ab sofort füttern (Barfen) sollen und was wir so alles dafür besorgen sollen. Seit dem Tag wird unser Murphy so ernährt. Es hat sich alles geändert, wie Frau Hüttmann es gesagt hat. Wir sind zwar noch am Anfang, aber es geht ihm 200 % besser. Murphy ist jetzt 24 Monate alt und er ist agil und verspielt, wie ein junger Hund sein soll. Er läuft gerne (früher tat er das nur, wenn es nicht anders ging, Pipi und Kacka und wieder rein). Jetzt ist er das erste Mal in seinem Leben einfach Hund.

Ich glaube nicht, dass wir unseren Murphy noch hätten, wenn wir nicht zu Frau Hüttmann gegangen wären. Danke Frau Hüttmann, sagen wir uns Murphy. Sie steht uns auch immer noch zur Seite, um seine Ernährung weiter aufzubauen.

Kommentar Renate Hüttmann zu Murphys Geschichte:

Die Leidensgeschichte von Murphy ist leider keine Seltenheit. Antibiotika, Kortison, Entzündungshemmer, Säureblocker für den Magen, Schmerzmittel, Wurmkur, Impfungen, Narkosen bei unnötigen Untersuchungen und OP´s …

Viele Hunde werden so behandelt und somit zum Dauerpatienten ohne je wieder gesund zu werden.

Neben einer ganz strengen Ausschlussdiät, Gabe von Vitalstoffen und Mineralien, wurde Murphy klinisch sowie klassisch homöopathisch behandelt. Die Mykotherapie kam auch zum Einsatz (z.B. verstopfte Analdrüse). Der Darm wurde mit entsprechenden Darmbakterien saniert. Auch eine schwere eitrige Ohrentzündung wurde nur naturheilkundlich austherapiert. Murphy ist und bleibt ein empfindlicher Hund, aber seitdem er gewissenhaft ernährt wird, ohne Experimente (!), seine Mittelchen bekommt, erfreuen sich die Besitzer über einen gesunden und übermütigen Hund.